Eine Weiterbildung mit Herz und Haltung
Fachkraft für den Situationsansatz
Elvira Burmeister
„Der Situationsansatz ist eine Einladung, sich mit Kindern auf das Leben einzulassen.“ Mit diesen Worten beschrieb Professor Jürgen Zimmer (†), einer der Mitbegründer des Ansatzes, die Essenz dieses pädagogischen Konzepts. Doch was bedeutet das konkret für die Praxis? Wie lassen sich diese Werte in der täglichen Arbeit mit Kindern und Familien umsetzen? Antworten auf diese Fragen suchten die Teilnehmenden der Weiterbildung zur „Fachkraft für den Situationsansatz" - und sie fanden sie in einem intensiven, mehrjährigen Fortbildungsprozess:
Exklusivität und Offenheit: Eine Weiterbildung für alle
Besonders macht diese Weiterbildung nicht nur ihr inhaltlicher Anspruch, sondern auch ihre Offenheit. Obwohl über das ASB Bildungswerk organisiert, steht sie Fachkräften aus allen pädagogischen Kontexten und Organisationen offen. Viele externe Teilnehmende nutzen diese Gelegenheit, um von der fundierten Struktur und der langjährigen Expertise des Arbeiter-Samariter-Bundes zu profitieren.
Elvira Burmeister, Referentin der ersten drei Module und Ansprechpartnerin für den Situationsansatz bei der ASB Küstenkinder gGmbH, beschreibt ihre Motivation, diese Weiterbildung zu begleiten: „So vielfältig die Lebenswelten und -situationen der Kinder und Familien sind, so vielfältig sind auch deren Bildungswege, die von kompetenten Fachkräften begleitet werden. Diese Kompetenzen werden in der Weiterbildung theoretisch vertieft sowie praxisnah reflektiert und weiterentwickelt.“
Ein durchdachter Aufbau: Vom Fundament bis zur Praxis
Die Weiterbildung umfasst insgesamt sechs Module, die sich thematisch und inhaltlich ergänzen. Vier davon wurden im aktuellen Turnus bereits absolviert:
- Module 1 bis 3: In diesen Modulen setzen sich die Teilnehmenden mit den Grundlagen des Situationsansatzes auseinander. Themen wie Lebensweltorientierung, Bildung und Partizipation werden in Theorie und Praxis bearbeitet. Am Ende dieser Phase erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat, das ihre vertieften Kompetenzen bestätigt.
- Modul 4: Das anschließende Modul bringt insbesondere das Thema Inklusion in die Praxis und ermutigt die Teilnehmenden, die Haltung des Situationsansatzes in ihren Einrichtungen zu verankern.
„Der Situationsansatz hat vielleicht nicht auf alle pädagogischen Herausforderungen eine Antwort,“ erklärt Sabine Beyersdorff, Referentin des 4. Moduls, „aber er bietet eine Lebenshaltung sowie eine Planungsstruktur, die das autonome und solidarische Finden von vielfältigen Lösungsmöglichkeiten unterstützt.“
Mehr als eine Fortbildung: Ein Ort des Austauschs und der Reflexion
Die Weiterbildung ist nicht nur ein Lernprozess, sondern auch ein Raum für Reflexion und Austausch. So bringen die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen in die Fortbildung ein und können diese im Rahmen des Ansatzes analysieren und weiterentwickeln. Die Offenheit der Veranstaltung schafft heterogene Gruppen, die den interdisziplinären Dialog fördern.
„Mich inspiriert immer wieder, wie demokratische Grundwerte in der Weiterbildung lebendig werden – Werte, die genau denen des ASB entsprechen,“ sagt Elvira Burmeister.
Ein Dank an die Wegbereiter:innen
Die erfolgreiche Durchführung dieser Fortbildung ist maßgeblich der Expertise und dem Engagement von Elvira Burmeister und externen Referent:innen wie Sabine Beyersdorff zu verdanken. Während Frau Burmeister die Module 1 bis 3 prägte, konnte mit Frau Beyersdorff eine Wunschreferentin für das Modul 4 gewonnen werden – ein wertvoller Impuls für die Teilnehmenden.
Ein großer Dank gilt zudem dem ASB Bildungswerk in Köln, das mit der Organisation dieser Weiterbildung eine Plattform für pädagogische Weiterentwicklung geschaffen hat, die weit über die ASB-Strukturen hinaus Anerkennung findet. Auch dem ISTA in Berlin, dem Institut für den Situationsansatz, sprechen wir unseren Dank aus. Es ermöglicht die bundesweite Vernetzung von Expert:innen dieses Ansatzes, um Inhalte und Strukturen weiterzuentwickeln.
Ein Ansatz mit nachhaltiger Wirkung und Zukunftsperspektive
„Diese Weiterbildung schärft den Blick auf die Lebenswelt jedes einzelnen Kindes.“ berichten die beiden Teilnehmerinnen Haike und Kathrin aus der Kita Marlow. „Wir entdecken in der Arbeit mit den Kindern immer wieder neue Perspektiven, die uns durch die Methodenvielfalt der Sita-Weiterbildung immer tiefer und sensibilisierter in die Themenwelt der Kinder eintauchen lässt.“
Die Weiterbildung zur „Fachkraft für den Situationsansatz“ ist also weit mehr als die Vermittlung von Theorie. Sie lädt dazu ein, eine pädagogische Haltung zu entwickeln, die Kinder als aktive Gestaltende ihrer Lebenswelt ernst nimmt. Für viele Teilnehmende der letzten Jahre war sie nicht nur eine Fortbildung, sondern ein Meilenstein in ihrer pädagogischen Laufbahn.
„Sie bestätigt und unterstützt mich in meiner Haltung, Kinder bereits in der Kita zeitgemäß auf das Leben in einer Gesellschaft mit sich ständig verändernden Bedingungen vorzubereiten und ihnen den Kompetenzerwerb zu ermöglichen, den es für ein erfülltes Leben braucht.“ erklärt Antje Greven abschließend von der Kita Bartelshagen I.
Haben auch Sie Interesse an der Fortbildung „Fachkraft für den Situationsansatz“? Dann melden Sie sich gerne bei: